Business-Reisen im Trend: Mit dem Zug oder doch lieber per Jet?
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Nach der digitalen Trendwende während der Covid-Pandemie kehren viele Unternehmen wieder zu persönlichen Treffen und Business-Reisen zurück. Zwar haben virtuelle Meetings einen höheren Stellenwert beigemessen bekommen, das persönliche Gespräch konnten sie aber noch nicht ersetzen. Viele Lübecker Unternehmen stehen nun aber vor einem Zwiespalt. Wie reist es sich am besten?
Flugreisen sind oft Führungskräften vorbehalten
Es ist keine Seltenheit, dass CEOs aus München oder Frankfurt mit einem Privatjet nach Lübeck fliegen, um Zeit zu sparen. Gerade Kurzstrecken unter 1.000 Kilometern liegen hier seit einigen Jahren nämlich voll im Trend. Die Reise mit dem Privatjet ist aber in der Regel nur führenden Mitarbeitern in großen Konzernen wie Volkswagen vorbehalten. Der Autobauer besitzt nämlich eine eigene Flotte und bietet diese auch als Charter an. So spart sich das Unternehmen die Energiesteuer und die Chefetage kann "günstig" von einem Termin zum nächsten fliegen.
In den meisten deutschen Betrieben geht es aber deutlich beschaulicher zu. Selbst Business-Class ist für viele Mitarbeiter ein Privileg, wenn sie auf Dienstreise geschickt werden. Das Fliegen ist aber grundsätzlich ohnehin nur Führungskräften und leitenden Angestellten vorbehalten. Immerhin sind die Tickets teuer und mittlerweile wird auch immer häufiger auf den CO2-Ausstoß geachtet.
Mit dem Zug zum Geschäftstermin: Das birgt oft seine Tücken
Deutlich ressourcenschonender und umweltfreundlicher ist es, die Geschäftsreise mit dem Zug anzutreten. Da das in der Praxis aber seine Tücken mit sich bringt, sind viele deutsche Unternehmen nach wie vor etwas zurückhaltend.
Die Anreise mit dem Zug dauert verhältnismäßig lang und ist nicht selten mit Verspätungen verbunden. Um auf Nummer sicher zu gehen, muss man den Mitarbeiter für einen wichtigen Termin oft schon einen Tag früher losschicken. Das kostet zusätzliches Geld für Kost und Logis, was das Bahnticket dann am Ende nicht günstiger macht. Auch einige Mitarbeiter haben nach wie vor Vorbehalte, mit der Bahn auf Geschäftsreise zu gehen.
Durch die lange Reisezeit und die Abhängigkeit von der durchwachsenen Pünktlichkeit wird das Bahnfahren nicht gerade als komfortabel angesehen.
Nachhaltigkeit und Effizienz immer abwägen
Natürlich ist es umweltfreundlicher, Dienstreisen mit der Bahn wahrzunehmen. Sinn macht das aber meist nur innerhalb Deutschlands, wo die Zugverbindung gut ausgebaut ist. Wer einen Geschäftstermin in Madrid hat und dafür von Lübeck anreisen muss, für den wird die Bahn keine echte Alternative darstellen. Hier verliert man einfach zu viel Zeit und Zeit ist für viele Unternehmen bekanntermaßen auch Geld. Dennoch kann man in diesem Fall versuchen, die Frequenz der persönlichen Termine herunterzuschrauben und am Ende mehr digitale Meetings abzuhalten.
Mit dem Dienstauto durch Deutschland – nicht unbedingt effizient, aber doch beliebt
Alternativ besteht natürlich auch immer noch die Möglichkeit, kürzere Strecken mit dem Dienstauto zurückzulegen. Mit dem Auto von Lübeck nach Hamburg oder Berlin zu fahren, ist aber gleich aus mehreren Gründen nicht wirklich effizient. Einerseits ist die Chance groß, dass man im Stau steht und so bereits zu spät oder zumindest gestresst beim Termin ankommt. Gleichzeitig hat man während der Hin- und Rückfahrt keine Möglichkeit, zu arbeiten.
Im Zug hingegen ist es möglich, Termine direkt nachzubereiten, solange die Eindrücke noch frisch sind. Zurück im Büro bleibt dieses To-do dann nämlich häufig liegen, wenn es wieder in den Arbeitsstress geht.